Viele Menschen führen heutzutage eine Fernbeziehung, die Motive und die Dauer der räumlichen Trennung von zwei Partnern können dabei stark variieren. Entweder ein Paar ist aus beruflichen Gründen getrennt oder man hat sich erst im Internet oder im Urlaub kennen- und lieben gelernt und dann festgestellt, dass man aus ganz unterschiedlichen Ecken des Landes kommt, oder ähnliches.
Was die Dauer der Fernbeziehung angeht, kann die Trennung entweder für einen schon vorab bestimmten und begrenzten Zeitraum festgelegt sein (meist, wenn es um berufliche Gründe geht) oder man steckt vom Prinzip her erst einmal unbefristet in einer Fernbeziehung (v.a. wenn man sich neu kennengelernt hat).
Aber in welcher Art der Fernbeziehung man steckt, meistens wird sie von den Beteiligten eher als eine Belastung empfunden, auch wenn es natürlich auch hier Ausnahmen gibt und Paare, für die eine Fernbeziehung den Idealzustand darstellt. Für alle anderen Liebenden, die nicht so gerne getrennt sind, haben wir nachfolgend ein paar Tipps zusammengestellt, die die Fernbeziehung hoffentlich etwas erträglicher machen:
Dass eine Fernbeziehung ganz besondere Schwierigkeiten und Probleme mit sich bringt, ist klar. Deshalb gibt es an dieser Stelle 10 Tipps bzw. Ratschläge, deren Befolgung die Chancen auf eine gelingende Fernbeziehung steigern.
Bevor Sie sich auf eine Fernbeziehung mit all ihren Herausforderungen einlassen, sollten Sie in sich gehen und darüber nachdenken, ob diese Form der Beziehung überhaupt eine Option für Sie ist. Auch wenn Sie gerade frisch verliebt sind oder schon mehrere Jahre mit ihrem Partner zusammen sind und sich ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen können: Fragen Sie sich trotzdem ernsthaft, ob es Ihnen reicht, Ihren Partner nur am Wochenende, nur alle zwei Wochen, ein Mal im Monat oder nur alle paar Monate zu sehen.
Wenn Sie besonders viel körperliche Nähe, Aufmerksamkeit und Zärtlichkeiten brauchen oder besonders eifersüchtig sind, ist eine Fernbeziehung vielleicht nicht das richtige für Sie – auch wenn Ihnen aktuell eine Trennung unmöglich erscheint. Versuchen Sie, sich Ihre Situation in einem, in drei und in fünf Jahren vorzustellen. Vorausgesetzt die Fernbeziehung würde auf unbestimmte Zeit eingegangen werden: Sehen Sie sich in 1, 3 oder 5 Jahren noch bei Ihrem Partner? Würden Sie eine Fernbeziehung langfristig durchhalten? Soll die Fernbeziehung von vornherein „befristet“ sein (wenn etwa ein Partner für ein halbes Jahr ins Ausland geht um dort zu studieren oder zu arbeiten) ist es wieder etwas anderes.
Selbst wenn man eigentlich nicht für eine Fernbeziehung geschaffen ist – das Ende ist zumindest in Sicht. Auch wenn die sechs Monate hart sind, man kann sich mit der gemeinsamen Zeit nach dem Auslandsaufenthalt trösten und sich darauf freuen.
Besonders wichtig sind die kleinen Dinge des Alltags, die man fern ab vom Alltag des Partners erlebt. Auch wenn sie Ihnen unwichtig und langweilig erscheinen und Sie sie deshalb nicht für erwähnenswert halten: Sie ‚müssen‘ Ihrem Partner auch diese Dinge erzählen. Sonst grenzen Sie ihn aus Ihrem Leben aus, Vertrautheit und Nähe gehen verloren. Dinge, die Ihnen banal erscheinen, interessieren Ihren Partner wahrscheinlich sogar sehr, schließlich möchte der sich ein Bild von Ihrem Alltag ohne ihn machen.
Rituale können helfen, das „Wir-Gefühl“ in der Fernbeziehung zu stärken. Manche Rituale ergeben sich von selbst und werden mit der Zeit zum Ritual, etwa der tägliche Anruf sofort nach der Arbeit oder eine besondere Abschiedszeremonie vor der erneuten Trennung. Ob sie bewusst geschaffen werden oder von selbst entstehen – pflegen Sie Ihre Rituale mit dem Partner. Sie geben Vertrauen, sowohl zum Partner als auch in die Beziehung selbst.
Ein geeignetes Kommunikationsverhalten ist die Grundlage jeder guten Beziehung. In der Fernbeziehung ist Kommunikation jedoch besonders wichtig. Zum einen, weil sie nicht immer möglich ist und vielleicht sogar im Voraus geplant werden muss – etwa wenn die Partner durch eine große Zeitverschiebung völlig unterschiedliche Tageszeiten haben.
Zum anderen spielt Kommunikation in einer Fernbeziehung eine wichtige Rolle, weil man sich dadurch, dass man weniger zusammen erlebt, meist viel zu erzählen hat. Nur so kann man den Partner an seinem Leben und Alltag teilhaben lassen, was wichtig ist um Nähe und Verständnis füreinander aufrecht zu erhalten.
Manchmal erschweren technische Probleme die Kommunikation: die Telefonverbindung ist schlecht, die Skype-Verbindung reißt ständig ab, eine SMS oder eine E-Mail kommt nicht an usw. Außerdem sieht man sein Gegenüber nicht – Webcam ausgenommen – , was das Kommunizieren auch schwieriger macht. Mimik und Körpersprache können so nicht gedeutet werden. Um Missverständnissen vorzubeugen muss man ganz besonders auf klare Kommunikation achten, nachfragen wenn man nicht sicher ist, wie etwas zu verstehen ist und allen Widerständen zum Trotz auf regelmäßige und aufrichtige Kommunikation mit dem Partner achten.
Das hört sich natürlich leichter an als es ist bzw. ist ein „Tipp“ der nicht einfach so umsetzbar ist. Vertrauen kann man nicht herbeizaubern, es muss entstehen, wachsen und natürlich auch gestärkt werden. Geben Sie Ihrem Partner keinen Anlass, eifersüchtig zu sein und spielen Sie auf keinen Fall mit „eifersüchtig machen“. Über die Distanz ist das einfach unfair Ihrem Partner gegenüber und es wird Ihrer Beziehung nicht gut tun.
Wenn Sie beim Abschied schon wissen, wann und wo Sie Ihren Partner wiedersehen, macht das nicht nur den Abschied, sondern auch die Zeit bis zum nächsten Treffen einfacher. Klar spricht das gegen Spontanität, aber diese ist in einer Fernbeziehung ohnehin schwer zu leben. In einer Fernbeziehung sind Planung und Organisation wichtig, und auch nötig. Selbst wenn das nächste Treffen erst in ein paar Monaten stattfindet: Zu wissen, dass man den Liebsten oder die Liebste am 12. August wieder sieht, macht das Ganze einfacher.
In einer Fernbeziehung kann man versucht sein, Streit zu vermeiden und Ärger hinunterzuschlucken: Die gemeinsame Zeit ist kurz, man will sie nicht durch einen Streit „verderben“. Außerdem ist der Partner bald wieder weg, vielleicht ist somit auch das Problem wieder weg. So sind viele versucht, das Problem gar nicht erst anzusprechen.
Das ist allerdings der falsche Weg. Wie in jeder anderen Beziehung, muss man auch in einer Fernbeziehung problematische Dinge ansprechen können. Und ein Streit gehört genauso dazu wie anderswo.
Auch wenn die gemeinsame Zeit kurz ist: ein unterdrückter Streit macht diese nicht besser. Längst fällige Auseinandersetzungen vom einen Treffen zum nächsten vor sich her zu schieben, ist auch nicht sinnvoll. Stellen Sie sich dem Thema, nachher geht es Ihnen wahrscheinlich besser. Findet ein Streit in der getrennten Zeit statt, so seien Sie nicht zu lange unerreichbar für Ihren Partner. Das ist unfair und ruft bei Ihrem Partner Gefühle hervor, die einem „normalen“ Streit meist nicht angemessen sind.
Eine Fernbeziehung muss irgendwann einmal auch beendet werden – im Idealfall durch das Zusammenziehen in die gleiche Stadt. Eine Fernbeziehung kann über Monate (und auch Jahre, wie zum Beispiel die Geschichte von Christina und Steve zeigt, die eine vierjährige Fernbeziehung über 8.000 km Distanz geführt haben) gut gehen und für beide Partner zufriedenstellend sein.
Aber ohne Ausblick auf eine gemeinsame Zukunft – selbst wenn diese noch in wirklich ferner Zukunft liegt – hat die Fernbeziehung früher oder später keinen Sinn mehr, zumindest empfindet das meist einer der Partner so. Deshalb überlegen Sie realistisch, wie eine gemeinsame Zukunft aussehen könnte. In der Zwischenzeit können Sie ja ruhig auch mal phantasieren und am Telefon mit Ihrem Partner zusammen Luftschlösser bauen. Aber eine realistische gemeinsame Zukunftsperspektive sollte vorhanden sein, etwas, worauf man mit dieser Fernbeziehung sozusagen „hinarbeitet“.
Eine Fernbeziehung ist meist auch recht kostspielig. Neben der „doppelten Miete“ durch die zwei getrennten Haushalte kommen meist hohe Telefonrechnungen und Zug- oder Flugtickets bzw. Benzinkosten dazu. All diese Kosten sollten sich möglichst gerecht verteilen. Ist einer immer derjenige, der zum anderen fährt oder fliegt oder verdient einer der Partner weniger als der andere, sollten die Kosten fair und einkommensabhängig aufgeteilt werden.
Eine Fernbeziehung ist nicht nur problematisch und schwierig. Es gibt auch positive Aspekte. Eine Beziehung auf Distanz bringt Vorteile mit sich, die sie für manche sogar attraktiver macht, als eine normale Beziehung. Neben der Zeit, die man für sich hat und nutzen kann, nutzt man meist auch die gemeinsame Zeit intensiver. Endlich kann man mit dem Partner von Angesicht zu Angesicht reden, ihn anfassen und küssen, etwas mit ihm unternehmen usw. Die Zeit zu zweit ist etwas Besonderes und Sie sollten Sie auch dementsprechend nützen – allerdings ohne Stress und zu viel Planung im Vorfeld. Genießen Sie es einfach, Ihren Partner um sich zu haben und genießen Sie die Zeit mit ihm.
Daniel Caballero
Beziehungscoach & Lifecoach
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Daniel Caballero
Beziehungscoach seit 2009